Die Heilbronner Geschäftsfrau Klara Holwein, 1889 geboren, führte zusammen mit ihrem Mann ein Reformhaus und gab Kurse für vegetarisches Kochen nach den Grundsätzen der Reformbewegung.
Schon in den 1920er Jahren gab es erste Anzeichen einer psychischen Störung, die 1930 dazu führte, dass Klara Holwein in die Anstalt Kennenburg eingewiesen wurde. Nach mehreren Entlassungen und Wiedereinweisungen lebte sie schließlich dauerhaft in der Heilanstalt Weinsberg. Ihre kleine Tochter wuchs bei Verwandten auf.
Die bei Klara Holwein diagnostizierte Schizophrenie wurde von den Ärzten als unheilbar angesehen. Dies kam einem Todesurteil gleich: 1940 brachten die Nationalsozialisten in der sogenannten Aktion T 4 etwa 10.000 psychisch erkrankte Menschen in die Anstalt Grafeneck, um sie dort meist noch am Ankunftstag zu ermorden.
Klara Holwein war 51 Jahre alt, als sie zusammen mit anderen Patienten am 8. Mai 1940 in Weinsberg abgeholt und in Grafeneck umgebracht wurde.