Frida Ledermann kam am 30. April 1887 in Menzingen (heute Stadt Kraichtal, Landkreis Karlsruhe) als Frida Lindauer zur Welt. Sie heiratete jung ihren Gatten Felix Ledermann, der ebenfalls aus Menzingen stammte.
Felix Ledermann kam vor 1908 nach Heilbronn, wo er zusammen mit seinem Vater Ferdinand Ledermann eine Eisenwarenhandlung führte, zuerst in der Deutschhofstraße, später im Haus Allerheiligenstraße 32. Felix Ledermann musste zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 einrücken; er starb im Juli 1918 in einem Feldlazarett in Frankreich. Er hinterließ zwei kleine Töchter; Lotte war 1912 geboren, Erna 1914.
Frida Ledermann übernahm nun das Eisenwarengeschäft und erzog die beiden Töchter Lotte und Erna alleine. 1934 erhielt sie das „Ehrenkreuz für Witwen“ – „im Namen des Führers und Reichkanzlers“. Die Tochter Erna Ledermann wurde nach Abitur und Pädagogikstudium Lehrerin; sie emigrierte 1939 in die USA und starb dort 1963. Lotte heiratete 1930; ihr Ehemann war Christ, sie hatten drei Kinder. Lotte wurde dennoch kurz vor Kriegsende nach Theresienstadt deportiert und dort im Mai 1945 befreit. Sie starb 1994 in Stuttgart.
Frida Ledermann lehnte es ab, zu emigrieren; sie glaubte als Kriegerwitwe vor Verfolgung geschützt zu sein. Aber seit 1938 wurde sie im Zuge der zunehmenden Verfolgung wie alle Juden zunächst zu Sonderzahlungen herangezogen, dann wurde ihr Haus zum „Judenhaus“; 1941 wurde Frida Ledermann enteignet und am 26. November 1941 zum Sammellager Killesberg in Stuttgart gebracht. Von hier aus wurde sie am 1. Dezember 1941 nach Riga deportiert und dort im Alter von 54 Jahren ermordet.
Als Datum der Ermordung wurde im Jahr 1959 der 31. März 1942 festgelegt und den Erben eine Haftentschädigung von 900 DM zuerkannt.