Emma Vogel

HIER WOHNTE EMMA VOGEL GEB. SAUER JG. 1869 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT ERMORDET 4.9.1942

Emma Sauer wurde 1869 in Tauberbischofsheim geboren, wo sie als junge Frau eine Ausbildung zur Modistin absolvierte. 1895 heiratete sie den Textilhändler Adolf Vogel. Ihre Tochter Melitta kam noch im selben Jahr ebenfalls in Tauberbischofsheim zur Welt, im Geburtshaus Emma Vogels. Melitta heiratete später den Heilbronner Gewürzhändler Hermann Eisig, mit dem sie in der Uhlandstraße 7 in Heilbronn lebte. Dort kam am 8. April 1923 ihr Sohn Hans Eduard Eisig auf die Welt, der Enkelsohn von Emma Vogel.

Emma und Adolf Vogel lebten später in Darmstadt, wo Adolf 1925 mit 73 Jahren starb. Seine Witwe erbte sein gesamtes Vermögen in Form von Wertpapieren, Aktien und Staatsanleihen und zog 1929 zu ihrer Tochter nach Heilbronn. Emma Vogel wohnte hier im Haus Bahnhofstraße 11 – das Haus wurde nach dem Kauf durch die Papierhandlung Nestle 1936 bis heute als Villa Nestle bezeichnet.

Nach 1933 wurde das Vermögen von Emma Vogel durch Sicherheitsbescheide des Heilbronner Finanzamts eingezogen; Emma Vogel musste die große Wohnung in der noblen Bahnhofstraße aufgeben und zog in die Moltkestraße 16. Nach weiteren Einschränkungen für Juden musste sie erneut umziehen – in das Judenhaus in der Badstraße 22, wo auch ihre Tochter mit ihrer Familie Unterkunft gefunden hatte.

Emma Vogel wurde Anfang Januar 1942 ins Zwangsaltenheim im Eschenauer Schloss eingewiesen. Von dort aus wurde sie mit den anderen Bewohnern im August 1942 über Stuttgart nach Theresienstadt deportiert, wo sie wenige Tage nach ihrer Ankunft im Alter von 73 Jahren den Tod fand.

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