Margarete Vollweiler, geborene Tannhauser, und David Vollweiler

HIER WOHNTE DAVID VOLLWEILER JG. 1878 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT 1944 AUSCHWITZ ERMORDET HIER WOHNTE MARGARETE VOLLWEILER GEB. TANNHAUSER JG. 1883 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT 1944 AUSCHWITZ ERMORDET

Der 1878 in Berwangen geborene David Vollweiler heiratete 1911 Margarete Tannhauser, die aus Konstanz stammte; sie war eines von sieben Kindern und hatte die Höhere Mädchenschule besucht.

David und Margarete Vollweiler zogen nach Heilbronn, wo sie in der Bahnhofstraße 5 eine große, bürgerlich ausgestattete Fünf-Zimmer-Wohnung bewohnten. Das Ehepaar beschäftigte ein Dienstmädchen; die Ehe blieb kinderlos.

David Vollweiler war an mehreren Unternehmen beteiligt; zusammen mit seinem Geschäftspartner Sally Mainzer hatte er die Nudelfabrik „Mainzer & Vollweiler“ gegründet. 1923 kam die Firma „Elektro-Automaten GmbH“ hinzu – die Leuchtreklamefabrik begann 1929 auch mit der Produktion von Neonröhren. Nachdem sie 1931 Konkurs anmelden musste, gründeten David Vollweiler und Sally Mainzer eine weitere Leuchtreklamefabrik. Auch diese Firma scheiterte.

Sally Mainzer wanderte 1934 aus; David Vollweiler war als Handelsvertreter tätig, unterstützt von seiner Frau Margarete. Eine Erbschaft ermöglichte es ihnen, sich über Wasser zu halten. Aber bald mussten sie die großbürgerliche Wohnung in der Bahnhofstraße aufgeben und zuerst in die Wilhelmstraße 2 ½ und danach in die Frankfurter Straße 46 umziehen – in ein „Judenhaus“.

Ohne nahe Angehörige im Ausland konnten sie nicht emigrieren; beide wurden im März 1942 in das Zwangsaltenheim im Eschenauer Schloss eingewiesen. Dort arbeitete Margarete als Köchin, David in der Verwaltung. Wenige Monate später wurden sie zusammen mit den anderen Bewohnern des Heims zunächst nach Stuttgart gebracht und drei Tage später nach Theresienstadt deportiert. Im Oktober 1944 wurden sie in Auschwitz ermordet.

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