Regine Krips und Flora Reis

Hier wohnte Regine Krips JG. 1883 DEPORTIERT 1942 IZBICA ERMORDET HIER WOHNTE FLORA REIS GEB. ARON JG. 1877 FLUCHT 1939 ENGLAND

Die Wurzeln der Familie Krips lassen sich bis in das 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Als ältester Verwandter ist Isaak Krips bekannt; er wurde 1793 in Leeuwarden in den Niederlanden geboren.

Der Vater von Regine Krips, Hermann Krips, war der Sohn des Schneiders Moses Elias Krips und seiner Frau Freyda Nass; Regines Mutter Karoline, geborene Westheimer, wurde in Menzingen geboren und stammt aus einer Kaufmannsfamilie. Die Eltern heirateten 1874 in Bruchsal.

Der Vater Hermann Krips lebte schon seit 1872 in Heilbronn, wo er 1910 verstorben ist. Die Mutter Karoline folgte ihm am 5. September 1922 ebenfalls in Heilbronn.

Regine Krips hatte sechs Geschwister, die wie sie in Heilbronn geboren wurden: Frieda, Martha, Fanny, Hedwig, Emil und ihr Zwillingsbruder Isaak. Von ihnen hatte Emil zwei Söhne Hermann und Walter; Hermann ist der Vater von Sonja Mühlberger, die bei der Verlegung des Stolpersteins für ihre Großtante anwesend ist.

Regine Krips wurde am 11. Mai 1883 in Heilbronn geboren. Sie arbeitete als Verkäuferin bei der Firma Jacob D. Reis in der Inneren Rosenbergstr. 22 (heute Rollwagstraße) und war später auch als Hausangestellte eng mit der Familie Reis verbunden. Der Zwillingsbruder von Regine Krips war schon 1911 mit 28 Jahren nach Amerika ausgewandert.

1933/34 zog Regine Krips zusammen mit der Witwe Flora Reis in die Bismarckstraße 3 in ein Haus der orthodoxen Israelitischen Religionsgemeinschaft Adass Jeschurun. Für Regine Krips war dies der letzte frei gewählte Wohnsitz; Flora Reis gelang im Januar 1939 noch die Flucht nach England, wohin schon vorher einige Mitglieder der Familie ihres Mannes emigriert waren.

Regine Krips musste in der Folge mehrfach umziehen; zwischen September 1939 und November 1940 lebte sie in einem „Judenhaus“ in der Bergstr. 2 (in der NS-Zeit Brünner Str. 2), danach wurde sie in die Badstr. 10 einquartiert. Die letzten Wochen ab März 1942 war sie in Sontheim im Haus Lauffener Str. 12 in der Villa Picard, bevor sie am 24. April 1942 zunächst nach Stuttgart und zwei Tage später in das Ghetto von Izbica deportiert wurde.

Wann und wo Regine Krips genau ermordet wurde, ist nicht bekannt.

Lage der Stolpersteine