Adolf Einstein wurde am 13. April 1875 in Fellheim bei Memmingen geboren. Bevor er nach Heilbronn kam, lebte er in Öhringen, wo er seine Frau Pauline, geb. Dreyfuss, heiratete und wo 1920 ihr Sohn Heinz geboren wurde.
Einstein war Kaufmann und trat nach seiner Hochzeit in den Eisen- und Metallhandel seines Schwiegervaters, die Firma Dreyfuss & Söhne, ein. Das 1908 gegründete Unternehmen verlegte 1922 seinen Sitz von Öhringen nach Heilbronn; die Familie von Adolf Einstein bezog bald darauf eine Wohnung im Erdgeschoss des Hauses Cäcilienstr. 60 in Heilbronn.
Im Zuge der Verdrängung der Juden aus dem Wirtschaftsleben gelangte Dreyfuss & Söhne schon 1934 in den Besitz der Firma Schwarz und Lindauer. Dennoch blieb Dreyfuss einige Zeit noch als stiller Teilhaber in der Firma. Es ist nicht bekannt, wie lange Adolf Einstein noch in der Firma beschäftigt war; 1939 musste er in das „Judenhaus“ Frankfurter Str. 9 umziehen und war wohl noch einige Zeit in Öhringen, bevor er im Juni 1941 zwangsweise in das Altenheim Heggbach-Maselheim eingewiesen wurde. Von dort erfolgte am 13. Juli 1942 die Deportation nach Auschwitz, wo er im Alter von 67 Jahren ermordet wurde.
Bereits im Mai 1938 war seinem Sohn Heinz die Flucht in die USA gelungen, und auch Einsteins Ehefrau Pauline konnte sich unmittelbar vor Kriegsbeginn über Frankreich in die Schweiz retten. Es ist nicht bekannt, weshalb Adolf Einstein in Heilbronn zurückblieb.