Bertha Sternfeld wurde als Bertha Igersheimer am 8. März 1877 als Kind von Hermann Igersheimer und Hanna Levi in Heilbronn geboren. Sie hatte zwei ältere Geschwister, Sigmund und Ida, und einen jüngeren Bruder Otto – er war von 1930 bis zu seiner von den Nazis erzwungenen Absetzung Direktor des Heilbronner Bankvereins.
Bertha Igersheimer lebte mit ihrem Mann Friedrich Sternfeld in Erfelden (Stadt Riedstadt, Landkreis Groß-Gerau), wo am 24. April 1912 ihre Tochter Martha geboren wurde. Nach dem Tod ihres Ehemannes zog sie Anfang der 1930er Jahre zurück nach Heilbronn; sie meldete hier Ende 1930 einen Handel mit Kaffee, Tee und Leibwäsche an.
Seit Anfang 1933 lebte sie im Haus Friedensstraße 48, wo sie ihr Handelsgeschäft weiter betrieb. 1938 musste sie in die Weststr. 53 umziehen; sie meldete ihren Betrieb zum Jahresende 1938 ab. 1940 finden wir sie im Haus Karlsstraße 43, dem Haus ihres Bruders Otto Igersheimer.
Berta Sternfelds letzte Heilbronner Wohnung war im „Judenhaus“ Bismarckstraße 3a, wohin sie mit ihrem Bruder Otto ziehen musste. Sie wurde gemeinsam mit ihm am 20. Mai 1942 nach Oberdorf (Stadt Aalen) und von dort am 13. Juli 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert, wo sie ermordet wurde.
Ihre Tochter Martha war Ende 1934 gemeinsam mit ihrem ebenfalls aus Heilbronn stammenden Ehemann Rudolf Gummersheimer nach Palästina geflohen; sie zogen später nach Großbritannien.