Elsa Schloss, geborene Lemberger, und Siegfried Schloss

HIER WOHNTE ELSA SCHLOSS GEB. LEMBERGER JG. 1891 DEPORTIERT 1941 ERMORDET IN RIGA HIER WOHNTE SIEGFRIED SCHLOSS JG. 1882 DEPORTIERT 1941 ERMORDET IN RIGA

Siegfried Schloss kam mit seiner Familie 1921 aus Oberfranken nach Heilbronn. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er 1930 Elsa Lemberger. Schloss war bis zur Zerschlagung der Israelitischen Kultusgemeinde im November 1939 Synagogen-Verwalter, Religionslehrer und Schächter.

Im März 1933 wurde er von jungen NSDAP-Mitgliedern vom Schlachthof quer durch die Stadt zum „Braunen Haus“ gejagt, dabei verspottet und im Keller des Partei-Quartiers schwer misshandelt. Erst als der Sohn eines Heilbronner Metzgermeisters kam und verlangte, dass man Schloss nach Hause schicke, ließen sie von ihm ab.

Alle drei Kinder von Siegfried Schloss emigrierten und entkamen so der Ermordung: Erich floh 1933 nach Palästina und lebte dort in einem Kibbuz; Fanny musste 1935 ihre Stellung als Sekretärin in der Zigarrenfabrik Anselm Kahn in Heilbronn aufgeben und emigrierte 1939 in die USA. Elfriede floh 1940 ebenfalls in die USA.

Nach der Zerschlagung der jüdischen Gemeinde war Siegfried Schloss ohne Einkommen und mit seiner Familie auf die Armenunterstützung angewiesen. 1941 wurde er zu Zwangsarbeiten herangezogen. Am 1. Dezember 1941 wurden Siegfried und Elsa Schloss nach Riga deportiert und dort ermordet.

Lage der Stolpersteine