Salomon Vollweiler stammte aus dem badischen Dorf Berwangen bei Sinsheim, wo im 18. und 19. Jahrhundert eine große jüdische Gemeinde existierte; um 1860 lebten fast 200 Menschen jüdischen Glaubens dort und stellten damit ein Fünftel der Bevölkerung. Wie die meisten jüdischen Einwohner der Landgemeinden verließ auch der 1875 geborene Salomon Vollweiler das Dorf; spätestens seit 1908 ist er als Kaufmann in Heilbronn nachzuweisen.
Seine fünf Jahre jüngere Frau Klara, geborene Stern, stammte aus Schopfloch bei Dinkelsbühl. Die Familie hatte drei Kinder: Martha wurde 1912, Heinz 1918 und Herbert 1920 geboren.
Salomon Vollweiler führte in Heilbronn einen Wein- und Spirituosenhandel, zeitweise im Haus Sichererstr. 9, seit etwa 1920 in der Mozartstraße 8, wo die Familie auch wohnte.
Allen drei Kindern gelang es, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen: Martha Vollweiler war 26 Jahre alt, als sie über Schweden in die USA auswanderte; sie heiratete Rolf Weinheimer aus Aschaffenburg und war 1985 zu Besuch in ihrer Heimatstadt.
Der Sohn Heinz Vollweiler wanderte im Juni 1940 nach Großbritannien aus; er nannte sich nun Henry und heiratete die 1926 geborene Pepy Rennert aus Tschernowitz. Sein jüngerer Bruder Herbert konnte schon 1938 in die Vereinigten Staaten fliehen, wo er Hannelore Regenstein aus Mannheim heiratete und eine Familie gründete.
Klara und Salomon Vollweiler wurden 1942 mit dem dritten großen Transport von Heilbronn aus deportiert; die Deportationsliste beginnt mit ihren Namen: „Nachstehende Personen reisen am 24. April von hier ab zwecks Abtransports nach dem Osten Bismarckstraße 3a: Simon Schlesinger, Ida Sara Schlesinger, Salomon Vollweiler, Clara Sara Vollweiler […].“
Am 26. April 1942 kam der Transport im Ghetto Izbica in Polen an. Das genaue Todesdatum von Klara und Salomon Vollweiler ist unbekannt; sie wurden nach dem Krieg für tot erklärt. Klara war bei der Deportation 61 und Salomon 66 Jahre alt.