Hedwig Eisig kam am 19. Januar 1879 in Heilbronn zur Welt. Ihre Eltern Max und Karoline Strauss starben beide jung. Hedwig heiratete den Kaufmann Wilhelm Eisig und lebte mit ihrem Mann als Hausfrau in einer Mietwohnung in der Schillerstraße 90. Dem Ehepaar gehörte das Haus Kaiserstraße 6, in dem Wilhelm Eisig bis zu seinem Tod 1927 ein Geschäft für Damenkonfektion betrieb.
Nach dem Tod ihres Mannes zog Hedwig Eisig in die Moltkestraße 20 um; das Modegeschäft vermietete sie an Adolf Oppenheimer, der dort ab 1931 mit seiner Frau Thekla „Spiers Schuhwarenhaus“ betrieb. Das Salamander-Schuhgeschäft zählte am 1. April 1933 zu den Läden, die durch die NSDAP „boykottiert“ wurden; schon kurze Zeit später wurde es von Fritz Wacker übernommen.
Hedwig Eisig musste das Geschäftshaus in der Kaiserstraße 1938/39 an die Stadt Heilbronn verkaufen. Sie selbst zog 1936 in das von Damenschneider Karl Laut neu erbaute Haus in der Oststraße 42; zwei Monate vor ihrer Deportation musste sie schließlich 1941 in die Klettstraße 5 ziehen. Am 26. November 1941 wurde Hedwig Eisig „nach dem Osten” deportiert und in Riga im Alter von 62 Jahren ermordet.