Albert Hahn aus Berwangen betrieb eine Handelsagentur für Manufakturwaren, seine Frau Mina, geboren 1889 in Eberbach, war Hausfrau. Nach dem Zwangsverkauf des Hauses in der Sichererstraße erfolgte der erzwungene Umzug in ein sogenanntes „Judenhaus“ in der Frankfurter Straße 46. Von dort wurden Albert und Mina Hahn am 26. November 1941 „nach dem Osten“ deportiert. Beide wurden am 1. Dezember 1942 in Riga ermordet.
Ihr älterer Sohn Artur war zum Zeitpunkt der Machtergreifung ein junger Mann von ungefähr 20 Jahren. Am 27. September 1939 wurde er nach „Gut Winkel“ bei Spreenhagen, in ein Hachschara-Lager, verschickt: Diese Lager zur „Tauglichmachung“ dienten der organisierten Vorbereitung auf ein Leben in Palästina. Ab 1941 wurden die Einrichtungen der Hachschara durch die Nationalsozialisten in Zwangs-Arbeitslager für jüdische Jugendliche umgewandelt oder ganz aufgelöst. Von dort wurden die jungen Menschen in die Vernichtungslager deportiert – so auch Artur Nathan Hahn, der 1943 deportiert und vermutlich in Auschwitz ermordet wurde.
Sein jüngerer Bruder Hans Jakob trat 1937 eine Lehre in Weinheim an, kehrte 1939 nach Heilbronn zurück und floh im März 1939 zunächst nach Luxemburg, wurde aber im Lager Drancy bei Paris interniert und von dort aus nach Auschwitz deportiert, wo er ermordet wurde.