Mina Maier, geborene Sicherer, und Ludwig Maier

HIER WOHNTE MINA MAIER GEB. SICHERER JG. 1873 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT ERMORDET IN TREBLINKA HIER WOHNTE LUDWIG MAIER JG. 1873 DEPORTIERT 1942 THERESIENSTADT ERMORDET IN TREBLINKA

Der aus Horkheim stammende Viehhändler Ludwig Maier lebte mit seiner Frau Mina, geborene Sicherer, in Sontheim in der Hauptstraße 25, die 1933 in Adolf-Hitler-Straße umbenannt wurde. Das Haus hatte bis 1924 der Israelitischen Gemeinschaft als Schulhaus gedient – nach der Abwanderung der meisten Juden aus Sontheim lohnte sich der Unterhalt eines eigenen Schulhauses nicht mehr.

Ludwig Maier galt nach den Worten des ehemaligen Sontheimer Bürgermeisters Richard Stieglitz als „bescheidener einfacher wohlgelittener Mensch, der Niemand etwas zu leid tat, saß am Abend gern im Wirtshaus zum Kartenspiel und war im Viehhandel mehr als ‚Schmußer‘ wie als Händler tätig.“

1938 siedelte das nun 65 Jahre alte Ehepaar Mina und Ludwig Maier ins jüdische Altenheim in Sontheim – das Israelische Landesasyl Wilhelmsruhe – über. Sie lebten von der Unterstützung durch ihren Sohn und die Israelitische Gemeinschaft.

Zwischen November 1940 und Juli 1941 waren sie in Berlichingen an der Jagst untergebracht. Nach ihrer Rückkehr nach Sontheim kamen sie in das Haus Picard in der Lauffener Straße 12, wo nach der Aufhebung des jüdischen Altenheims die letzten noch in Sontheim lebenden Juden zusammengezogen worden waren.

Ihr Weg führte sie im August 1942 zunächst nach Theresienstadt. Von dort aus wurden sie in das Vernichtungslager Treblinka nordöstlich von Warschau deportiert und dort ermordet.

Lage der Stolpersteine